Das Wetter schien heute deutlich besser und wir waren wieder voller Tatendrang: wir entschieden, heute auf den Bødalsbreen zu gehen.

Von links nach rechts ... Høgenibba an der Bildgrenze, dann Neslenibba, Storeskaret (neben Svartenibba, nicht sichtbar), Kattenakken (oberhalb Slingsbyvarden), Middagsnibba: es gibt da noch einiges zu erkunden!
Wir fuhren ins Lodalen zum Campingplatz Sande, der Startpunkt für Gletscherbegehungen. Wir hatten keine Voranmeldung und hofften einfach, in eine Gletscherführung mit reinrutschen zu können.
Aber als wir uns anmeldeten, hörten wir schon ... es sind zuviele Teilnehmer da. Wir fragten nach John, unseren Führer zur Lodalskåpa, aber es hieß, er ruhte sich aus ... etwa noch von unserer Tour???

Kurz danach kamen noch mehrere Gletscherwillige, und man entschied ... es muß ein weiterer Führer her ... John wurde geweckt ... und wir freuten uns natürlich:-).
Wir sind auf dem Weg zum Bødalsseter, eine Mautstrasse führt zur Alm.
Oben angekommen wurden wir eingekleidet - Gurtzeug, Seil, Pickel ... wie üblich. Vielleicht kaufen wir uns die Ausrüstung vor unserem nächsten Norwegen-Urlaub selbst ... Pickel und Steigeisen fehlen noch, alles andere haben wir sicher schon.
John ist in unserer Gruppe und wir fühlen uns voll Vertrauen wie von einem Freund geführt - hier geradeaus startete unsere Tour zur Lodalskåpa.
Die riesige Eiszunge des Bødalsbreen wurde sichtbar: wir tauchten wieder in die faszinierende Welt der Gletscher ein ...
Kurz vor dem Gletscher passiert es: du fühlst, wie ein kalter Wind dir plötzlich entgegen schlägt. Es gibt kaum noch Vegetation, Geröllhalden und Moränen prägen das Bild. Es ist nicht der typische Lebensraum des Menschen, das ist hier sofort klar. Aber es ist ein Stückchen wunderbarer Natur, die es sich lohnt, anzuschauen.
Die ersten Meter auf dem Eis sind von Treppenstufen übersäht: es gilt, einen sicheren Übergang auf den Gletscher zu schaffen.
John leitet unsere Gruppe.
Der Bødalsbreen ist kein flacher Gletscher, es kostet Kraft, auf dem Eis nach oben zu steigen.
Recht schnell gewinnt man an Höhenmetern und kann auf den Sætrevatnet zurück schauen.
Kurz vor dem Übergängen zu den Eisfällen erreichten wir den höchsten Punkt unserer Tour auf dem Eis und machten hier eine Rast.
John drehte mehrere Eisschrauben zur Absicherung in den Gletscher - das Eis schob sich als kleiner Zylinder oben aus der Schraube.
Nach der Pause führte uns John zum östlichen Ende der Gletscherzunge, hier gibt es tiefblaue, ausgewaschene Eistunnel.
Mann kann hinein ... es soll Gänge im Eis geben, die bis zum Gletschertor ganz unten reichen. Wir glauben es gerne auch ungesehen.
Unser Abstieg beginnt: und hier merkt man erst, wie steil der Bødalsbreen doch wirklich ist.

Der Weg über den Gletscher ist einfach nur faszinierend: hier sollen bis zu 15 Meter Schnee im Winter fallen, die den Gletscher speisen: unvorstellbar.
Auf festem Boden stehend merkten wir, dass wir gerade Mal ein Drittel des Gletschers geschafft hatten. Aber irgendwo da oben ... bei den steilen Eishängen .. waren wir!
Zurück am Bødalsseter übergaben wir John die geliehenen Sachen und verabschiedeten uns: lange werden wir nicht mehr im Oldendal sein, wir werden uns wahrscheinlich nicht mehr wiedersehen.

Danke, John ... du bist ein wirklich guter Führer!
Hier haben sich sogar die Kühe lieb ...
Auf dem Campingplatz Gryta Camping genossen wir den Abend und machten schon wieder Pläne für den nächsten Tag ... nach dem Ruhetag kann schon wieder was passieren, dachten wir uns ...
Bis zum Bødalsseter kann man mit dem Auto fahren, bis zum Gletscher läuft man.
Wir starteten unsere Tour bei 550 Höhenmetern, heute endete unsere Tour bei 931 Metern - wir liefen gut 10km.

zum 6. Tag: der Storevatnet
zum 8. Tag: die Flatsteinbu

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