Das Wetter meinte es mehr als gut mit uns, sogar die Mücken verschonten uns heute morgen: trotzdem mußten wir gen Süd aufbrechen, mußten in Richtung Larvik fahren.

Wir packten das Zelt ein, starteten vom zufällig entdeckten Campingplatz "Sjodalen Hyttetun", der uns aber sehr gefallen hatte.
Der Nedre Sjodalsvatnet von der Rv51 aus: im Winter findet man hier ausgedehnte Skigebiete, im Sommer wunderschöne Landschaften ...
Wir stoppten nahe Gjendesheim, dem Startpunkt zur Tour auf dem Besseggengrat. Hier ist rechts der Campingplatz Bessegen Fjellpark (Maurvangen).
Wir waren schnell noch auf Geocachesuche nahe des Campingplatzes, bevor wir weiter fahren mußten.
Unser nächster Stopp war das Valdresflya Vandrerhjem auf 1389m Höhe.
Hier oben hat man prima Sicht bis zum riesigen See Vinstre im Tal.

Wir folgten dem Rv51 weiter, der dann auf die E16 führte, direkt nach Oslo, Drammen.
Die E16 führt zum Tyrifjorden: wir mußten einer Umleitung folgen, die Geschwindigkeit wurde reduziert. Plötzlich verlangsamte sich die Fahrt noch weiter, und vor mir blitzte ein kleines Schild auf "Utøya" und ich dachte mir so ... das wird doch nicht die Insel sein ... ... in Schrittgeschwindigkeit fuhren wir weiter, dann sah ich ein Blumenmeer rechts neben der Straße: ich stoppte.

Wir stiegen aus, und während wir zu den Blumen liefen, hielten viele Autos an, viele Norweger standen neben den Blumen und weinten.

Ich begriff, ich stand an der Anlegestelle der Fähre zur Insel Utøya, dort, wo nur kurz zuvor viele Menschen starben.

Ich konnte nicht lange stehen bleiben, die Atmosphäre, die Luft stand. Ich hatte hier niemanden verloren, die Norweger aber warteten auf freie Parkplätze, um vor Ort trauern zu können.

Ich bin gedanklich bei allen Norwegern!
Wir checkten bei Kolbensrød camping ein, bei prima Wetter gingen wir ins warme Wasser in den Naverfjorden.
Alleine waren wir nicht ...
Ich quatschte abends noch lange ... mit der sehr netten Besitzerin des Campingplatzes ... ja, auf norwegisch ... um die Ereignisse auf Utøya. Eigentlich waren wir einer Meinung, aber ... die Norweger sind nicht radikal.
Wir packten das Auto schon grob vor, morgen ... mußten wir wieder gen Dänemark starten: ich schlief diese Nacht unruhig, hieß es wieder Abschied nehmen - für einfach zu lange Zeit.
Route 1

zum 19. Tag: Rafting auf der Sjoa
zum 21. Tag: zurück nach Dänemark

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