Die Strapazen der Tour zum höchsten von Skandinaviens steckten uns noch in den Knochen ... aber der nächste Ausflug stand auch auf dem Programm: heute sollte es zum Lomseggen hoch gehen, natürlich über den Klettersteig.

So klingelte unser Wecker wieder zeitig, wir fuhren zum Campingplatz Nissegård, dem Startplatz zum Klettersteig. Letztes Jahr mußten wir uns bei einem Gewitter straff beeilen, um aus der Kletterstrecke zu kommen ... wir hofften, dieses Mal wird es besser laufen ...
Wir diskutierten länger mit dem Zeltplatzbesitzer, der uns Unmengen an Gebühr für die Strecke abnehmen wollte (ob wir das nächste Mal nochmals fragen, wissen wir jetze schon ...): man wollte gut doppelt so viel wie letztes Jahr. Wir weigerten uns. Mit Erfolg: zum Preis vom letzten Jahr stiegen wir in den Klettersteig ein.

Bitte nicht falsch verstehen, ich war extra deswegen an der Kasse, weil ich verstehe, dass der Steig instand gehalten werden muß, dass das Geld kostet: aber gleich verdoppeln ...
Steil ging es dem Seil entlang nach oben: es ist eine anstrengende Tour, und gerade der untere Teil ist wenig interessant, dafür aber eben ziemlich steil.
Wir erreichten den Einstieg ins Stahlseil, machten aber erstmal Pause: immer wieder zogen tiefhängende Wolken durch, wir hofften einfach mal ... trocken hoch zu kommen.
Wir stiegen weiter am Seil auf: es ist absolut kein schwieriger Klettersteig, nur die Höhenmeter machen einem zu schaffen - und man *könnte* sich ja Zeit nehmen;-).
Unterwegs ... ist immer wieder die Sicht zurück in Tal genial, dafür lohnt der Steig absolut.
Und der Blick in Richtung Lom ...
Je höher wir kamen, desto näher kamen wir den Wolken ... und immer wieder waren wir kurzzeitig in den Wolken ohne jeglicher Sicht.
Also machten wir eine kurze Pause dort, wo die Sicht noch da war ... wir waren ja auch schon kurz vor dem Ausstieg aus dem Klettersteig und ungefähr an dem Punkt, wo wir letztes Jahr den Klettersteig durch ein Gewitter bedingt fluchtartig verlassen mußten - Stahlseile und Blitze passen nicht zusammen ...
Gipfelgefühle ... wir waren dort, wo das Stahlseil endete ... aber die Sicht ... naja ;-).
Wir blieben lange sitzen: immer wieder rissen die Wolken auf, ab und an gab es einen Blick ... wie hier, bis zum Galdhøpiggen (etwas rechts von der Bildmitte). Aber es wurde auch klar ... wir sitzen genau in den Wolken ...
Also stiegen wir nur gut 100 Meter ab, bis zum Aussichtspunkt des Lomseggen: und hier hatten wir Sicht.

Manno, bin ich stolz: mit Junior zusammen oben in Norwegens Bergen - es gibt nichts Schöneres!
Wir waren da wohl noch eine Stunde, ehe wir wieder ins Tal zurück gingen.
Der Abstieg war trocken und wir kamen gut voran: unterwegs gibt es zahlreiche Ameisenhäufen, schaut mal selbst nach ...

Dort irgendwo geht der Klettersteig Lomseggen hoch.
Wir erlebten einen wunderschönen Sonnenuntergang am Lomseggen, aber das Wetter würde ab den nächsten Tag wieder kippen und schlechter werden: schweren Herzens entschieden wir für den Aufbruch in Richtung Süden, für schon ein bisschen Abschied nehmen ...

zum 13. Tag: der Galdhøpiggen
zum 15. Tag: von Lom nach Odda

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