Die Kuhherde war dran schuld ... nein, wir sind etwas spät erst am Zeltplatz losgekommen und mußten mit zusätzlichen Hindernissen kämpfen.
So war es an Spiterstulen schon 10:45Uhr, als es endlich für uns los ging: in Richtung Bergspitze.
Hier quert man den Gletscherfluß nahe Spiterstulen, die Brücke ist wie üblich in Norwegen mit Tierfanggittern blockiert. Die Konstruktion der Schließmechanismen finde ich irgendwie lustig.
Gleich am Anfang geht es steil bergauf und wir kamen ins Schwitzen: der Start mit Jacken ist an diesem Berg vollkommen überflüssig.
Unglaublich schnell wird die Hotelanlage Spiterstulen zu einem kleinen Fleck: wir kamen heute richtig gut voran.
Und genauso schnell kamen wir aus dem grünen Abschnitt der Tour raus, hier gibt es nur noch Schnee, Eis und Steine.
Die ersten Schneefelder sind weich; das raubt zusätzlich Kraft.
Der Blick nach vorne ... nach oben ... raubt dann den Rest der Kraft:-). Aber wir wollten hoch.
Es war ein sagenhafter Anblick: der steile Anstieg direkt auf die Wolken zu. Aber es war auch ein wenig trauriger Anblick: der Gipfel lag in den Wolken, also Sicht würden wir nur mit viel, viel Glück haben werden.
Hey, hier zeltete sogar ein Verrückter.
Eigentlich sieht der Weg gar nicht so schlimm aus ...
... aber kommt man in die Nähe des Piggbreens, steht man an einem Abgrund.
Kurz danach erreichten wir die Wolken, wir konnten den schmalen Grad kurz unterhalb des Gipfels kaum einsehen.
Nur der Blick zurück ... zeigte die steil abfallende Felswand zum Svellnosbreen.
Wir gingen weiter in Richtung Gipfel ... und irgendwann ... tauchte die Gipfelhütte vor uns auf. Wir hatten es wieder geschafft, unser zweiter Besuch auf dem Galdhøpiggen.
Und dieses Mal hatte ich auch Geld dabei, letztes Jahr stand ich hier mittellos: dieses Mal gab es ein Shirt von hier.
2469m hoch: hier ist der Gipfel des Galdhøpiggen!

Ich weiß, es ist nicht wirklich hoch, hier zählen aber die geschrubbten Höhenmeter.
Wir gingen wieder zur Hütte zurück, Sicht war ja eh wieder mal wie letztes Jahr ... keine.
Das ist der Pächter der Hütte: schläft der hier oder geht der den Weg jeden Tag?
Wir machten uns also wieder auf dem Weg zur Spiterstulen.
Weit in der Ferne sieht man die Juvasshytta: von dort aus kommt man auch auf den Galdhøpiggen, jedoch muss man die Gletscher queren. Trotzdem wäre es ein lohnender Weg ... ich werd mal ... 2009?? ... drüber nachdenken.
Abwärts mogelten wir ein wenig: der Normalweg geht entlang des Grates, jedoch gibt es eine Abkürzung über eine Eiszunge. Es sind schon viele hier entlang gegangen, also folgten wir einfach dem Pfad: es wird schon nix passieren, hofften wir.
So standen wir recht schnell wieder an der steilen Wand am Piggbreen.
Und von dort aus ... rutschten wir mit unseren Regenhosen einfach des bereits gelegten Spur nach unten - einfach genial!
Und so war der Weg über die Steinfelder viel beschwerlicher als der Schneeweg ... warum hatten wir das bei Skåla nicht genauso gemacht ...
Deswegen die Tiergitter an der Brücke unten im Tal: es gibt also tatsächlich Schaafe hier.
Aber der Rückweg zieht sich: die Höhenmeter mußten auch wieder nach unten gekämpft werden.
Wir haben es geschafft!
Die letzten Meter bis zur Spiterstulen führten nur noch über die Brücke, hier parkte ja gleich unser Auto.
Auf dem Rückweg blockierte eine Kuhherde unsere Straße nun wirklich: ich stand dort mit dem Auto ... und auf der anderen Seite die Viehcher. Und die hatten Zeit ... jede Menge davon. Die blieben einfach stehen, die Kühe ... hinter mir stand jemand, der kannte den Trick:

aussteigen und in die Hände klatschen.
Am Anfang der Wanderung hatten wir prima Wetter, leider war die Sicht am Gipfel nicht so dolle - wir werden wohl nochmals hochgehen.
Bei 1095Höhenmetern starteten wir heute - der Gipfel liegt bei 2469m. Für die Gesamtstrecke von 12,2km brauchten wir 8¾ Stunden.




zum 11. Tag: vom Oldendal nach Lom
zum 13. Tag: von Lom nach Gjendesheim

zur Übersicht Norwegen 2008 / Details der Reise 2008