Am nächsten Morgen - nach wieder ausreichend Smalltalk mit dem Zeltplatzbesitzer ... in norwegisch ... packten wir unser regennasses Zelt ein. Unser Tagesziel heute war eindeutig Jostedalen.

Unser Zelt stand am Fluß Jølstra kurz vor dem See Jølstravatnet.
Es war ein kleiner, aber sehr angenehmer Zeltplatz: Jølvassbu Camping.
Entlang der Jølstra wurden wir wieder von den Wolken eingeholt: es schüttete ohne Ende. Dafür konnten wir schon die ersten Vorboten des Jostedalen erahnen: hier ist der Snønipa (1827m) und der Grovabreen, etwas südlich des Jostedalsbreen.
In Byrkjelo bogen wir auf die Straße 60 ab und fuhren über das Utvikfjellet nach Utvik.

Die Kühe mußten wir aufscheuchen, sonst hätten wir wohl hier schon unser Zelt aufschlagen müssen ...
Am Karistova Hotel kurz vor Utvik kann man anhalten und einen wunderschönen Ausblick über den Nordfjord erhaschen: hoffentlich werden die Bäume dort nicht größer ...
Wenige Kilometer später waren wir schon im Oldendal und damit an unserem Tagesziel. Das Wetter war wie an den letzten Tagen ... verregnet. Über den Oldevatnet lag bei Gjerde so ein dichter Nebel, dass man den Melkevollbreen kaum sehen konnte.

Na hoffentlich ändert sich das in den nächsten Tagen ... dachten wir uns.
Und wir checkten wie die letzten Jahre schon wieder auf dem Campingplatz Gryta ein. Wir waren recht zeitig hier, es war erst gegen 4 und wir entschlossen uns, heute noch nach dem Briksdalsbreen zu schauen.
Nein, nicht von hier aus ... ganz nah ran, natürlich. Das war der Blick aus unserem Zelt in Richtung Jostedalsbreen.
Also fuhren wir zur Briksdalsbre Fjellstove, parketen hier und liefen das kurze Stück bis zur Gletscherzunge des Briksdalsbreen hoch.
Es ist immer wieder absolut beeindruckend und großartig, hier zu stehen!
Wohl durch den Gletscherrückgang und dem dadurch recht steilen Eisfall wirkte die Gletscheroberfläche zerrissen und zerfurcht. Und während wir hier standen, brachen immer wieder Eisstücke vom Gletscher ab und rasten in die Tiefe. Die Absperrung kurz vor dem Gletscher schien berechtigt zu sein;-).
Und offensichtlich ist der Gletscher schon wieder ein Stückchen geschrumpft - obwohl wir unterwegs eher das Gefühl hatten, soviel Schnee wie lange nicht mehr an den Straßenrändern gesehen zu haben.
Das ist der Wasserfall Kleivafossen auf dem Rückweg zur Fjellstove. An einem warmen Sommernachmittag kann hier 'ne ganz schöne Menge Wasser kommen ... *Dusche umsonst* aber heute war es eher kalt und uns blieb das kalte Nass erspart.
Abends beruhigte sich das Wetter, und nachdem wir ausgiebig mit dem Zeltplatzbesitzer Dagfinn unser Norwegisch aufbesserten, bereiteten wir den Ausflug des nächsten Tages vor.
Ankommen im Oldendal und gleich nach dem Gletscher schauen - so hatte ich mir das vorgestellt.
Es war eine kurze Wanderung: wir starteten bei 147 Höhenmeter und liefen bis an den Gletscher bei 388 Metern. Die Tour war 5,1km lang (auf dem Bild ist nur die halbe Strecke dargestellt), wir benötigten für den Hinweg 1 Stunde.




zum 2. Tag: von Odda nach Vassenden (Førde)
zum 4. Tag: zum Brenndalsbreen

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