Das Wetter zeigte sich wie auch die Vorhersage konstant; Regen. Solange YR eine Vorschau erlaubte, sah man immer das gleiche Bild ... Regen.

Aber das machte uns nichts ... naja, wenig; unseren Traum verschoben wir, trotzdem wollten wir den Tag intensiv nutzen: also fuhren wir ins Lodalen, ins Nachbartal.

Gut 20km nach Loen fährt man links ab auf eine Mautstraße zum Bødalssætra: man fährt besser die Mautstraße, bis zum Bødalssætra ist es zum Laufen doch etwas zu weit und zu steil, will man noch bis auf den Gletscher weiter gehen.

Die Maut-Kronen zahle man besser.

Wir waren Gäste auf der Strecke ... das wilde Getier konnte nur durch unser Klatschen in die Hände vor Ort verscheucht werden ...
Ab dem Parkplatz beim Bødalssætra führt ein schmaler Weg zum Gletscher, man läuft eine knappe Stunde zur Gletschereisfront.
Nahe der gletscherzugewandten Endmoräne machten wir Pause.

Das Wetter besserte sich gletschernah ... der Regen ließ etwas nach.
Die Steigeisen wurden angezogen, mit dem Seil sicherten wir uns: es geht los.

Schon nach wenigen Aufstiegsminuten kamen wir am Abbruchgebiet vorbei: irgendwann in der letzten Zeit muß hier eine dicke Eisplatte abgegangen sein, man sah die Trümmer um einige hundert Meter gestreut: zu solchen Zeitpunkten ist man besser nicht hier ... nur ... wann ist das genau?
Wir stiegen weiter zu den Eisfällen auf: der Gletscher war hier stark zerklüftet, die Eisrücken wurden schmaler, die Aufstiegswege weniger.
Wir suchten nach einer Gletscherspalte, die interessant genug für einen Abstieg war: dafür stiegen wir noch zig Meter auf.
Nahe der Eisfälle, der Abbruchkante zwischen horizontal verlaufenden Gletschereis und der Gletscherzunge wurde es Zeit, eine geeignete Spalte zu finden.
Hier oben war das Eis wirklich fühlbar in Bewegung: die Spalten waren frisch aufgerissen, das Eis war gesplittert.
Hier war nichts für Menschen gemacht, wir waren nur geduldet: es klingt faszinierend, ab hier vielleicht bis zum Hauptgletscher, zum Plateau aufsteigen zu wollen ... vielleicht machen wir es irgendwann.
Wir kletterten etwas ins Tal zurück, wir suchten stabile Eisspalten.
Manno ... wir standen hier hunderte Meter oberhalb des Gletschersees ...
... und fanden kurz danach auch "unsere" Spalte, in der wir abklettern konnten. Nicht sonderlich spektakulär, aber dafür mit Blankeis in der Spalte.

Mit je zwei Eisäxten wurde seilgesichert der Aufweg genommen ... senkrecht aufwärts klettern kostet jede Menge Kraft ... ist eine wahnsinnige Erfahrung ... einfach genial, das muß wiederholt werden.

Warum muß ich nur solange auf den nächsten Urlaub warten müssen ... ... ...
Wir stiegen wieder gletscherabwärts und machten am Eisrand Pause: der Regen holte uns wieder ein, als wir uns stärkten.
Das Seil wurde aufgenommen, wir machten uns bereit für den Rückmarsch: der Trainingstag war erfolgreich, wir hatten wieder Umgang mit Sicherungstechniken geübt.
Wir fuhren zurück ins Oldendal, auch hier lagen die Wolken wieder nur wenige Meter über dem Gletschersee, also nur einige hundert Meter hoch: wann wird es besseres Wetter, fragten wir uns: ein kleines Wetterfenster kündigte uns YR an, das wir auch am Folgetag nutzen wollten.
Tour 1:Tour 1: wir fuhren vom Oldedal ins Lodal, danach zum Bødalsætra hoch.

Tour 2:Tour 2: vom Parkplaty aus liefen wir bis zum Gletscher und weiter aufs Eis - gut 12km und 6 Stunden waren wir unterwegs.

Tour 3:Tour 3: wir fuhren zurück ins Oldedal. Und dieses Mal direkt, der Einkauf wurde vertagt.

zum 7. Tag: nach Geiranger
zum 9. Tag: Slingsbyvarden

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