Schon gegen 9 Uhr waren wir komplett aufbruchbereit: das Wetter war prima und wir freuten uns auf unseren geplanten Ausflug, also ab ins Auto.
Wir fuhren wieder zum Breheimsenteret, hier sollte der Treffpunkt zur Tour sein.
Mit dem Icetroll sollte es auf Tour gehen, wir hatten die Tagestour per Kajak über den Styggevatnet und Gletscherbegehung des Austdalsbreen gebucht.

Aber es kam anders: man zählte durch und irgendwie waren zuviele Teilnehmer hier - die zuletzt angemeldeten, also wir ... ... wurden angesprochen. Geld zurück, andere Tour ... bot man an. Wir wollten aber ... und einigten uns auf eine ganz verrückte Variante: wir nahmen die zeitlich kürzere Nachmittagstour und zur Überbrückung bis dahin ... gab es eine Raftingtour zum Nulltarif.

Wir waren glücklich:-).
Bilder von unserer Raftingtour kann ich leider nicht bieten, meine Knipse ist nicht wasserdicht: aber am Folgetag sahen wir eine andere Gruppe, da gibt es auch Bilder.

Nach der Raftingtour fuhren wir am zeitigen Nachmittag zur Staumauer des Styggevatnet auf gut 1200m hoch.
Dort wurden die Kajaks ins eiskalte Wasser gelassen, wir hatten zum Schutz vor der Kälte Neopren-Schuhe und Handschuhe erhalten.
Bei ganz hervorragenden Wetter starteten wir unsere Tour zum Gletscher, die Kälte war kaum zu spüren.
Und genau so, wie die Tour beschrieben war, erlebten wir es: bis auf Padellänge kamen wir an kleinen Eisbergen vorbei, Abbruchmaterial des Gletschers.
Einfach eine wahnsinnige Umgebung: vor uns der Berg Austdalsnuten, rechts der Gletscher Austdalsbreen.

Und direkt neben uns Eisberge.
Wir fuhren zum Ende des Sees bis direkt vor der Abbruchkante des Gletschers.
Hier konnten wir mit den Kajaks am Ufer zwischen den riesigen Steinen anlegen und gefahrlos an Land gehen.
Neben dem Gletscher liefen wir nach oben, die vordere Abbruchkante des Gletschers war bis zu 30m hoch.
Rentiere am 1708m hohen Berg Rundeggi, der Schnee und die Kälte scheint den Tieren nicht viel auszumachen ... naja, uns heute auch nicht:-).
Der sehr flache Gletscher ist total zerfurcht von Gletscherspalten. Sollte man hier wirklich langlaufen? Hmm, für die Gletscherführer scheinbar kein Problem.
Je näher man der Abbruchkante kam, desto größer und tiefer wurden die Spalten. Und manchmal wurden die Spalten nur durch etwas Schnee verdeckt.
Wir liefen geseilt, einer der Guides ... nicht. Nehmt euch die nicht zum Vorbild, das macht man so nicht.
Zurück vom Eis gab es heiße Schokolade, wir wärmten uns wieder auf und schauten nochmals zurück auf den Gletscher: es war eine gelungene Tour.
Hier stehe ich nahe der Abbruchkante des Gletschers: der Guide sagte uns, es gab noch keinen, der Rafting, Kajak fahren und Gletscherwanderung zusammen an nur einem Tag absolviert hatte: aber so kaputt fühlte ich mich gar nicht.
Rückwärts ging es dann mit dem Motorboot und das war ein besonderes Erlebnis, wir waren also gar nicht traurig, nur die kürzere Nachmittagstour zu machen.
Aber so richtig kam der Guide mit dem Kajak nicht vorwärts ... die Leine zum Kajak wurde kurzerhand gekappt und dann ging es mit Vollgas zurück zur Staumauer und damit zum Ausgangspunkt der Tour.
Hier ist die Mauer des Staudammes, unterirdisch wird das Wasser abgeführt und weiter unten im Tal wird Strom im Jostedal kraftverk erzeugt.
Manchmal braucht es für schöne Touren nicht mal große Entfernungen: bei bestem Wetter waren wir Rafting und Kajak fahren und wanderten auf dem Gletscher.

zum 14. Tag: von Lom nach Gjerde (Jostedalen)
zum 16. Tag: Tor und Odin am Austerdalsbreen

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