Es war unser letzter Tag in der Schweiz, wir hatten prima Wetter und wollten es versuchen: auf dem Plan stand der Weg zur Glecksteinhütte. Vielleicht schon etwas spät starteten wir bei eisigen Temperaturen, das Thermometer war diese Nacht wieder deutlich unter Null gefallen.

Das ist der Eiger mit seinem Ostegg. An der rechten Kante des Osteggs findet ihr auch die Ostegghütte.
Wenn ihr auf das Bild klickt ... verfolgt doch mal den Grat des Eigers bergabwärts, also von links nach rechts: gleich auf dem Hügel nach dem ersten kleinen Tal seht ihr einen weißen Fleck: das ist die Mittellegihütte.
Das sind also die letzten ... 800 Höhenmeter auf dem Mittellegigrat bis zur Spitze des Eigers. Oben scheint es ziemlich zu stürmen, man sieht richtig, wie der Schnee als Teppich weggetragen wird. Ist der Top des Eigers ein Ziel für mich?
Das Tal zwischen Eiger und Wetterhorn scheint wie in den Berg reingeschnitten und einfach auseinander geschoben.
Unser Aufstieg startet an der Nordflanke des Wetterhorns und schon wieder ist es nur ein ganz schmaler Pfad am Fels, der nach oben führt.
An manchen ausgewaschenen Stellen ist der Weg mit einem Seil gesichert, aber der überfrorene Fels macht den ganzen Weg ziemlich abenteuerlich. Immer wieder ist der Pfad ganz von Schneewehen bedeckt, man findet kaum Halt ...
Dafür hat man ständigen Talblick und das sind nicht nur ein paar Meter ... hier geht es richtig tief abwärts: wir sind bereits oberhalb der Bergstation des ehemaligen Wetterhornaufzuges.
Wir sind hier auf der Gegenseite und ungefähr auf gleicher Höhe des Osteggs am Eiger: aber macht euch nicht die Mühe, die Hütte auf diesem Foto ausfindig zu machen - weiter unten auf der Seite ist ein besseres Bild.
Der Mittellegigrat: ein einfach wahnsinniger Anblick, messerscharf zieht sich der Grat um die 1000 Höhenmeter hoch bis zur Spitze des Eigers.
Aber unser Weg hat es auch in sich, nach rechts fällt der Berg tief nach unten ab und ein Ausrutscher darf hier nicht passieren. Ein Stückchen liefen wir noch ins Tal, aber mit dem Fernrohr war erkennbar, dass der Aufstieg auf der anderen Seite vereist war: wir entschieden zum Abbruch und zur Umkehr.
Von hier aus hat man prima Sicht nach Grindelwald, wir machten Rast.
In der warmen Sonne blieben wir einfach noch eine gute Stunde sitzen und genossen die letzten Urlaubsstunden, die uns noch verbleiben würden.
Der Weg zur Glecksteinhütte ist schmal, daneben geht es straff in die Tiefe: man sollte schwindelfrei sein, wenn man hier lang laufen möchte.
Irgendwann mußten wir wieder, wir starteten den Weg ins Tal.
Mein Schatten ist genauso breit wie der Weg nach unten.
Und immer wieder lag Schnee und Eis auf dem schmalen Pfad, trotzdem konnte man hier den Weg ganz gut laufen.
Die letzten Meter am Berg führen über ein Schneefeld, dann kann man nochmal die unwahrscheinliche Höhe des Wetterhorns bewundern ...
... und den Blick zum Eiger und nach Grindelwald, dahinter zum Männlichen suchen.
Die Tour haben wir zwar nicht geschafft, mir hat der Tag trotzdem gefallen.
Oben, hinter dem Eiger, sieht man den Gletscher.
Und man sieht auch die Kopfstation des Wetterhornaufzuges ... etwas weiter oberhalb führt der Weg zur Glecksteinhütte, dort oben waren wir gerade noch.
Unten am Berg versuchen wir immer wieder, den eben gelaufenen Weg auszumachen: den ersten Abschnitt kann man ganz gut erkennen, deutlich sieht man die Linie am Berg, die sich aber kurz vor der Kopfstation des Wetterhornaufzuges im Nichts verliert.
Gleich rechts neben der senkrechten Felsplatte verläuft der Weg weit oberhalb der Bergstation des Wetterhornaufzuges zur Glecksteinhütte.
Das ist das Ostegg des Eigers: oberhalb des Buchstabens t im Wasserzeichen "http://www.torsten-mohs.de" könnt ihr die Ostegghütte sehen.
Nochmal die Hütte etwas größer im Bild: ihr findet die Hütte wieder beim gleichen "t" des Wasserzeichens. Einfach auf das Bild klicken!
Der Eiger, ein faszinierender Berg und starker Magnet zugleich: nur, wer hier klettern war, kann das verstehen. Ob ich jemals den Weg zum Top des Eigers nehmen werde, weiß ich selbst noch nicht - ich habe große Achtung vor dem Berg und muß das wohl erst noch mit mir selbst ausmachen.

Ganz links an der Ostflanke steht die Ostegghütte, im Bild auf dem oberen Schneefeld. Die Ostegghütte habe ich schon besucht.

Die Mittellegithütte ist ungefähr mittig am Berg oben am Gipfelgrat.
Wir müssen loslassen; der Tag und unser Urlaub in der Schweiz neigen sich dem Ende. Der Eiger verabschiedet sich auf einen besondere Weise, für uns ... hat er heute einen Schleier am Gipfel.
Auch wenn wir die Tour heute nicht geschafft hatten, war es doch ein wunderschöner Spaziergang: später haben wir gelesen, entweder man startet zur Glecksteinhütte wirklich zeitig oder man übernachtet in der Hütte: falls wir nochmal hierher fahren, ist diese Tour sicher wieder auf dem Programm. Wir liefen heute 12km und hatten dabei nur 600 Höhenmeter zu bewältigen - der Eindruck, der blieb, war aber überwältigend.

Am Abend kochten wir wieder in unserem Zelt, es lief schweizer Fernsehen via DVB-T am Laptop ... plötzlich ging unsere Gasheizung aus. Wir hatten also 5kg Gas komplett verbrannt! Damit hatte ich - ehrlich gesagt - nicht gerechnet. Aber es war eine riesige Hilfe und ohne die Gasheizung wären wir wahrscheinlich erfroren.
Wir zogen uns ins Innenzelt zurück, dass ließ sich elektrisch mit 2kW gut aufheizen und verbrachten den Rest des Abends einfach hier.

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