Das miese Wetter des Vortages war wie weggeblasen: wir starteten in Grindelwald mit der Bahn zum Jungfraujoch.
Hier warten wohl noch jede Menge Berge auf uns ... wir werden wohl wieder mal Urlaub hier machen ... müssen;-).
Unsere Fahrt heute ging aber in diese Richtung ... naja, ein wenig mehr nach rechts im Bild ... zum Jungfraujoch zwischen dem Mönch und der Jungfrau.
Das Schwarzhorn ragte heute aus den Wolken heraus - sicher auch ein interessanter Blick von dort aus ...
An der Station Kleine Scheidegg stiegen wir um, zum Jungfraujoch fährt eine spezielle Bahn. Das ist der Eigergletscher - aber unerreichbar weit entfernt, in Norwegen ist das schon anders;-).
Also fuhren wir nun in den Stollen zum Jungfraujoch ein: ob wir nochmals mit der Bahn fahren, ist noch nicht raus, dafür ist es einfach viel zu teuer.
Die erste Station im Tunnel ist die Eigernordwand (auf 2865m): hier kann man durch Fenster der Wand hintersehen. Hmm, außen vorbeiklettern, das wäre ja was ... vor dem Berg lag der gigantische Schatten des Eigers und bei dem Anblick laufen mir immer eiskalte Schauer dem Rücken runter ... könnt ihr fühlen, warum dieser Berg magnetisch ist?
In Richtung Grindelwald sieht man sogar den Schatten des Eigergipfels auf dem Boden.
Die nächste Station im Tunnel ist das Eismeer auf 3160 Höhenmeter - Gletscher nahe? Nein, eigentlich nicht. Aber an dieser Station gibt es einen Weg ins Freie ... es ist auch der Weg zur Mittellegihütte: ich werde darüber nachdenken;-)!
Aber wir fuhren heute durch ... und bis zur Station Jungfraujoch: es gibt dort auch einen Ausgang in Richtung Jungfrau.
Hier irgendwo ist der Bahnhof Jungfraujoch auf 3454m.
Und hier unter den Wolken liegt Interlaken.
Die Sphinx (3571m) vor der schweizer Flagge: wir fühlten uns gut und wollten ein bischen auf der Höhenlage laufen - zur Mönchsjochhütte.
Die Mönchjochshütte ist die höchste bewirtete Hütte der Schweiz, aber als wir dort waren, war die Hütte geschlossen.
Rechts das Fiescherhorn, links sieht man den Eiger - nach einer kurzen Pause gehen wir zurück zum Jungfraujoch.
Der Rückweg ist deutlich leichter als der Hinweg: man hat sich an die Höhe gewöhnt ... und außerdem geht es ein wenig bergab.
Von der Aussichtsplattform der Sphinx kann man über den Aletschgletscher bis nach Wallis sehen.
Oder in Richtung Interlaken über das wolkenverhangene Tal.
Hier stehe ich vor dem Mönch, angeblich soll das einer der einfachsten 4000'er der Alpen sein: das werde ich sicher irgendwann erkunden!
Das ist nochmal der Blick über den Aletschgletscher ... dann fährt unsere Bahn zur Station Eigergletscher: wir wollen nach unten laufen, fahren kann ja jeder;-).
Also stiegen wir an der Station Eigergletscher aus: eine Station mit wunderbaren Blick auf unereichbares Eis.
Und man kommt sogar von hier aus zur Mittellegihütte .. ähh .. die alte Mittellegihütte, die früher auf 3350m am Mittellegigrats des Eigers stand. Die Hütte würde mit einem Hubschrauber hier her gebracht. Ob ich wohl mal zu richtigen, jetzigen Mittellegihütte ... auf dem Grat komme?
Wir starteten zum Eigertrail bergab: das ist der Rotstock, da waren wir auch schon oben:-).
Eben für den Herbst typisch, es gibt lange Schatten und es wurde auch schon wieder kühl - wir machten uns auf dem Weg entlang des schönen Berges.
Der Einstieg zum Klettersteig Rotstock ist hier in der Rinne am Eiger - Ausrüstung ist erforderlich, zumindest sollte man einen Helm haben - hier rieselt es ständig.
Man kommt an einer Bank vorbei, daneben ein Schild: hier wird es ernst, wenn man die Nordwand durchsteigen möchte - hier ist ein kleiner Pfad, der zur Normalroute der Wand führt.
1938 wurde die Wand zum ersten Mal und hier erfolgreich durchstiegen, der Versuch davor im Jahre 1936 wurde verfilmt "Nordwand" ... aber ... schaut euch den Film nicht an, wenn ihr diese Tour plant;-) ... oder gerade deswegen doch?
Weiter entlang des Wegen kann man nach den Fenstern in der Wand suchen - nach der Station "Eigernordwand" ... schaut mal etwas links neben der hellen Platte mittig des Bildes ...
... gezoomt ... sieht man die Fenster dann deutlicher.
Je näher wir zu Grindelwald kamen, desto intensiver wurde die Zuckerwatteschicht über der Alpenstadt - vom Schwarzhorn aus dürfte man jedoch beste Sicht haben.
Der Eiger in den letzten Sonnenstrahlen ... auch wir mußten langsam Abschied nehmen, es war unser letzter Urlaubstag, morgen ginge es wieder nach Zwickau.
Und irgendwann - wir konnten es fast gar nicht glauben, schon fast am Ende des Eigertrails - sahen wir die Ostegghütte (mittig im Bild, unterhalb des Punkts nach "www") - verhindert der Wall vor der Hütte, das man diese von der Gegenseite, vom First aus sehen kann?
Grindelwald war jetzt durch die Wolken überhaupt nicht mehr zu sehen. Wir mußten uns wieder mal beeilen, die letzte Bahn ins Tal wird bald kommen ... und bis nach unten laufen wollten wir heute nicht mehr.
Aber wir waren rechtzeitig an der Station Alpiglen zurück und mußten sogar noch auf die Bahn nach Grindelwald Grund warten. So hatten wir Zeit, den Eiger im Licht der untergehenden Sonne zu bewundern: einfach unvorstellbar, das jemand durch diese Wand durchsteigen kann. Einfach Wahnsinn!

Für uns wurde es Zeit, wir mußten uns vom Eiger verabschieden - zumindest für dieses Jahr.
Abends im Zelt hatten wir kleine Gäste: 2 Mäuse haben wohl noch irgendwas zu futtern gefunden oder fanden es einfach wärmer in unserem Zelt: naja, gönnen wir den beiden Nagern eine geschützte Nacht:-).
Der Eigertrail führt direkt am Eiger entlang - immer mit dem großen Berg in Kontakt. Lauf diesen Weg entlang: fühlst du den Magnet des Berges? An der Station Eigergletscher starteten wir auf 2350m Höhe, wir liefen gut 5,9km bis zur Station Alpiglen bergab auf 1615m Höhe - dafür haben wir 2 Stunden gebraucht.

zum 6. Tag: das Schwarzhorn
zum 8. Tag: Heimreise

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