Auch heute telefonierten wir wieder mit dem norwegischen Guide von Olden Aktiv, aber das Wetter ließ eine Besteigung der Lodalskåpa nicht zu. Der Guide empfahl uns aber eine Tour ins Nachbartal zum Bødalsbreen, und so trafen wir uns gegen 10 Uhr am Sande Camping im Lodalen am Lovatnet.
Dort ging es dann etwas später entweder gemeinsam im Kleinbus der Guides oder mit eigenem Auto zum Bødalsseter weiter - also am Lovatnet, bis linker Hand eine mautpflichtige Straße in die Berge führt.

Ich fuhr mit meinem Auto und überlegte mir während der Fahrt mehrfach, ob das wirklich eine gute Idee war;-).
Nach knapp einer halben Stunde Fahrt erreichten wir das Bødalsseter und wurden eingekleidet - Vollausrüstung in akzeptabler Qualität.
Dann kam eine Stunde Fußmarsch bis zur Eisgrenze - es ging immer leicht bergauf, und das Wetter war mal gnädig mit uns ...
Endlich erreichten wir die Eiszunge des Gletschers - wieder kam uns der kalte Wind entgegen, den uns bis jetzt jeder Gletscher entgegen schickte.
Kurz vor 14 Uhr wurde dann die Ausrüstung nochmals geprüft, wir wurden in die Seile eingeknotet und es sollte bei schönem und sonnigem Wetter aufs Eis gehen:-)!
Der Bødalsbreen ist eine Gletscherzunge, die nicht ganz so überannt vom Tourismus ist - vielleicht werden auch einige Gäste vom steilen Anstieg etwas abgeschreckt, der hier einfach dazu gehörte.
Aber das Eis schimmerte im Sonnenlicht in den fantastischsten Blautönen: hier guck ich gerade in eine ausgewaschene Gletscherspalte, die gut 2m tief war.
Irgendwie fühlt man sich wie ein Außerirdischer hier: das sind Formen und Oberflächen, die total ungewöhnlich für das Auge sind.
Ein Blick zurück ins Tal - ja, der Regen hatte uns wieder eingeholt. Dafür gab es einen Regenboden über dem Tal gratis:-).
Das Laufen auf dem Eis will geübt sein: aber wenn man ordentlich mit den Spikes aufstampft, hat man guten Halt auf der glatten Oberfläche. Und notfalls hängt man ja noch am Seil;-).
Das ist wohl eher etwas seltenes: wir liefen in eine ausgewaschene Gletscherspalte hinein.
Und waren recht schnell vom Eis eingeschlossen.
Warum blieb der Guide wohl draußen? Hatte er eine Vorahnung? Nein, es passierte uns nichts, aber der Blick nach oben war schon atemberaubend!
Im Eis kann man mehr und weniger gepresste Schichten erkennen ... das Klima scheint sich schon immer mal zu verändern ...
Hier sind wir schon wieder kurz vorm Ausgang aus der Spalte: rauskommen tut man wohl immer, manchmal kann das aber 5000 Jahre dauern ... sagte der Guide;-).
Der Regen wurde genauso wie der Regenbogen wieder stärker - nur gut, dass wir wasserdichte Klamotten anhatten, sonst hätten wir uns wohl hinterher ausringen können ...
Hey, hier wurde garantiert "Ice Age" gedreht ;-)
Der Abstieg ging dann recht schnell ... aber es wurde uns auch bewußt, wie steil hier alles war.
Wieder unten am Gletscherfluß angekommen wurde noch ein Bild geknipst: trotz des Regens war es ein gelungener Ausflug ins und aufs Eis.
Kurz vor 5 am Nachmittag kamen wir zum Bødalsseter zurück - irgendwo dahinter mußte auch die Lodalskåpa sein! Die Ausrüstung wurde abgelegt und wir fuhren wieder ins Lodalen zurück.
Noch einmal genossen wir die Fahrt ins Tal: das Gletscherwasser strömte in Fluten bergab und überall gab es kleine und große Wasserfälle ... einfach ein wunderschönes, natürliches Tal!

Am Abend telefonierten wir wieder mit "unserem" Guide, aber es gab wieder kein grünes Licht zum Aufstieg auf die Lodalskåpa. Und so entschieden wir uns, einfach den Weg zum Kattanakken zu suchen.



zum 3. Tag: vom Sognefjord bis zum Oldedal
zum 5. Tag: auf dem Kattanakken

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