Bei wieder mal wunderschönem Wetter wollten wir heute einfach nur am Strand spazieren gehen - also ging es für uns zeitig los.

Das ist der Blick von unserem Haus in Richtung Lønstrup.
Wir gingen bis zur Steilküste, von unserem Haus nur einige hundert Meter entfernt. Irgendwie lag Feuchtigkeit in der Luft - entlang der Steilküste stieg, wahrscheinlich durch die Sonne angeheizt, Nebel auf.
Die Steilküste bricht jedes Jahr um weitere Meter ab: heute war das Meer ganz friedlich und man stellt sich die Frage, was hier wohl bei Sturm passiert.
Ich stehe an der Maarup Kirke: war es das letzte Mal, dass ich hier stehen kann?
Sieht die Kirche mit dem blauen Himmel im Hintergrund nicht irgendwie gut aus ... ?
Wir liefen weiter in Richtung Rubjerg Knude Fyr und machten unterwegs in den Dünen Rast.
Hier war es windgeschützt und so warm, dass man sich sonnen könnte ...
Ein Blick rückwärts nach Lønstrup und ganz hinten am Horizont auch Hirtshals ...
... und ein Blick nach vorne auf den Leuchtturm.
Von hier aus wirken Dorf und Kirche undendlich weit weg: sind wir wirklich so weit gelaufen?
Der Turm wirkt einfach nur riesig, steht man direkt davor. Ursprünglich wollte ich ein Seil mitnehmen, um, falls der Zugang über die Treppe versperrt sein sollte, doch noch nach oben zu kommen ... wäre wohl ein sinnloses Unterfangen gewesen;-).
Aber wir hatten Glück, der Weg auf den Turm war auch dieses Mal noch offen. Und die Sicht von oben ... ist einfach nur beeindruckend.
Hier stehe ich direkt neben dem ehemaligen Feuer des Leuchtturmes, leider ist davon nichts mehr vorhanden. Weiß jemand, wo die Überreste des Turmes hingebracht worden sind?
Oben auf dem Turm zeigt ein Wetterhahn noch immer die Windrichtung ... aus vergangenen Zeiten an.
Steht man oben auf dem Turm, sieht man eine ganz deutliche Änderung: die Düne hat den Turm überrollt, die größte Ausdehnung ins Landesinnere befindet sich direkt hinter dem Turm.
Ein Schattenspiel des Turmes im Sand: rechts oben ... das bin ich:-).
Doch, doch ... das ist der "offizielle" Weg in und auf den Turm. Durchrobben ist angesagt, Platzangst sollte man nicht mitbringen. Dafür aber eine sanddichte Tasche zum Verstauen der Technik;-).
Am Turm ist immer was los.
Für uns ging es weiter nach Süden in Richtung Nørre Lyngby.
Einer meiner "Messpunkte": immer, wenn ich am Turm bin, nehme ich die GPS-Koordinaten vom höchsten Punkt der Düne, einmal im Norden und einmal im Süden ... genau hier. Und die trage ich dann auf der Google-Karte vom Turm ein ... guckt mal, was in den letzten Jahren so passiert ist!
Schnell ist das Fyr klein: wir müssen den Weg ja auch wieder zurücklaufen, das wollen wir aber direkt am Strand.
Berge und Täler wechseln sich in den Dünen ab: es ist eine schöne Gegend!
Kleine Zungen aus härterem Lehmgemisch trotzen dem Meer: wir machen uns langsam Sorgen, ob wir problemlos am Strand zurückkommen werden.
Endlich eine Treppe gefunden ... natürlich gehts für uns nach unten, zum Strand.
Auf der Treppe wird klar .... es ist eine Steilküste. Und die Schönste der Welt:-)!
Wir machen uns wieder auf dem Weg nach Lønstrup.
Ganz alleine waren wir nicht, irgendwo dort in einigen hundert Metern gab es noch Menschen.
Und vor uns lag die aufgewühlte See der letzten Nacht als ... Schaum. Es scheint einfach nur unendlich.
Auf dem Heimweg ... sahen wir die Spitze des Rubjerg Knude Fyr knapp über der Steilküste.
Im Winter geht die Sonne ganz langsam in Dänemark unter: dunkle, gelbe Strahlen lassen den Sand ganz besonders aussehen. Es ist wunderschön in Dänemark!
Aber uns stand noch eine kleine Schlammschlacht bevor: der Strand wurde schmaler: das Wasser ging bis zur Steilküste und nur ein paar tonhaltige, weiche Haufen trennten das Wasser von der Steilküste.

Wir hatten Gummistiefel mit, uns konnte nichts passieren;-).
Dann wurde überquert, was eigentlich nicht begehbar ist.
Soll ich wirklich erzählen, was passiert ist? Wie ich den Stiefel wieder aus dem Schlamm herausgezogen habe, nachdem das Wasser über den Stiefel zusammengeschlagen ist? Wie kalt die Nordsee im Winter ist?
Egal, alle sind heile heimgekommen.

Und wir wurden verwöhnt ... von einem genialen Sonnenuntergang.
Ganz dunkelgelbe Farben, ganz warme Lichttöne: das ist Dänemark im Winter.
Auf der Steilküste stieg schon wieder leichter Nebel auf und es wurde kalt: gut, dass unser Häuschen nicht mehr weit entfernt war und wir bald vor dem Kamin sitzen werden:-)!
Insgesamt liefen wir etwas über 13,2km, sagte die Navigation, und haben dafür 5 Stunden gebraucht.
Wir liefen von unserem Haus los, auf Rubjerg Knude und auf die Spitze des Turms, am Strand zurück und oben an der Steilküste zum Haus zurück. Auf dem Rückweg bin nochmal kurz die Steilküste hochgekrabbelt:-).

zum 11. Tag: Skagen und Grenen
zum 13. Tag: Furreby Klit

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