Nach Tagen voller Aktivitäten beschlossen wir, den letzten ganzen Tag ruhiger zu machen und dabei Grindelwald zu erkunden.

So besuchten wir die Klamm Gletscherschlucht in Grindelwald.
Und liefen den langen, ausgebauten Gang in Richtung unterer Grindelwaldgletscher. Eigentlich dachten wir, wir könnten den Gletscher vielleicht anfassen - wie in Norwegen - aber man sah nur einen kleinen verschneiten Fleck am Ende der Schlucht, unerreichbar weit entfernt.
Der Gang war sehr gut ausgebaut: im Tal sollte man wohl besser nicht laufen, es lagen jede Menge dicke Brocken vom letzten Steinschlag umher.
Ab und an kam ein Wasserfall von oben, ab und an kann man wohl auch in der Schlucht klettern oder Bungee jumpen.
Unser Ziel war der Gletscher ... aber mehr als das ... bekamen wir davon leider nicht zu sehen.
Auf dem Weg in den Marmorbruch kamen wir auch an diesem Freigehege vorbei ... manno, das Schweine so lange pullern können, hab ich auch noch nicht gewußt:-).
Dann fuhren wir in Grindelwald in Richtung großes Scheidegg, in Richtung Schwarzhorn. In Grindelwald hat man dann freie Sicht auf den oberen Grindelwald Gletscher - doch, wir werden es versuchen, dem Eis näher zu kommen ... beim nächsten Mal in Grindelwald:-)!
Wir liefen zur Talstation des Wetterhornaufzugs, der wohl ältesten Luftseilbahn für Personenbeförderung. Allzuviel findet man hier nicht mehr, die Seilbahn ging 1914 außer Betrieb.
Dort oben ist die Bergstation des Aufzugs: geplant war wohl eine zweite Sektion der Bahn, die aber nicht gebaut wurde - so endete der Aufzug auf einen abschüssigen Felsband und war damit auch zum Scheitern verurteilt.
weiter hinten im Tal kletterten wir die 890 Stufen zur Gletscherbar hoch, um einen besseren Blick zum Gletscher haben zu können.
Über die Schlucht hier führt einen kleine Hängebrücke. Keine Sorge, die ist sehr stabil ...
An der Hütte der Gletscherbar findet man dieses Schild: hier ist der Verlauf der Gletscherzunge im letzten Jahrhundert dokumentiert. So scheint der Aletschgletscher in den letzten 40 Jahren fast 1000 Meter an Länge eingebüßt zu haben ...
Für uns ging es die Treppe wieder nach unten und zurück zum Parkplatz.
Gegenüber vom Parkplatz ein Bild, das man in Grindelwald öfters sieht: dunkle, holzbeschlagene schmucke Häuser vor einem wunderschönem Panorama.
Auf der Fahrt zum Zeltplatz hielten wir nochmals, um einfach einen Blick über das Tal zu haben ... hier wieder in Richtung Gletscher;-).
Und das Wetter verwöhnte uns am letzten Abend: es war richtig warm für Oktober, wir saßen recht lange noch vor unserem Häuschen ... Zelt;-) ...
... immer mit dem Blick auf dem großen Eiger, die Nordwand.
Im Osten, links an der Eigernordwand ... ist das Ostegg. Gestern kletterten wir genau dort umher, je mehr man darüber nachdachte, desto faszinierender erschien uns unser Ausflug dorthin, auch, wenn wir die Ostegghütte nicht erreichten. Aber so haben wir ja einen Grund, wieder hierher zu fahren;-)!
Erst dachten wir, es nervt ... aber wir gewöhnten uns ganz schnell daran: frühs halb 5 ... wurden die Kühe auf die Wiesen getrieben und spät abends erst wieder ging es für die Glockenträger ins Nachtlager zurück. In der Zeit dazwischen machten die Kühe reichlich Lärm:-).
Spät am Abend sind wir nochmals kurz raus ... und was sahen wir? Direkt an der Eigernordwand, irgendwo über 3000 Höhenmetern direkt in der Wand, in den Felsen: ein Licht! Wir erfuhren tags später, eine Seilschaft war auf dem Weg zum Gipfel des Eigers. Und wir sahen die Gruppe im Biwak am Berg. Ob das was für uns wäre? Upps ... kein Kommentar;-).

Und so schliefen wir zum letzten Mal für dieses Jahr in der Schweiz ein: ein wunderschöner Urlaub, auch, wenn der Urlaub überhaupt nicht geplant war und total unvorbereitet angetreten wurde ... so war es trotzdem ein absoluter Erfolg.


zum 4. Tag: zur Ostegghütte
zum 6. Tag: Heimreise

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