Heute war unser Ruhetag, also entschieden wir uns für eine Kletterrunde am nahegelegenen Klettersteig Hjelledalen. Im Internet fanden wir die Beschreibung, vor Ort ... fanden wir dann leider aber gar nichts. Wir hielten beim Campingplatz, der nahe der GPS-Koordinaten war ... und fragten den Besitzer auf norwegisch nach dem Weg. Der verwies auf einen Bauern, der kennt sich vielleicht aus ... und so ging es auf den Bauernhof.

Der Bauer war mit dem Traktor unterwegs, aber er half uns bereitwillig - auf norwegisch.
Er erklärte den Weg recht gut; wir fanden den schmalen Weg ins Hjelledalen, eigentlich ins Sunndalen.

Seit der Wegbeschreibung des Norwegers wissen wir auch ... dass die am Straßenrand in Norwegen üblichen Schutthalden ... ... ... ähh ... Materialplätze sind. Sagte zumindest der Bauer;-). Also am Materialplatz wurde angehalten, wir trafen dort ein finnisches Pärchen, die auch klettern wollten - aber nicht am Klettersteig, hier gibt es noch mehrere Möglichkeiten.

Wir liefen hinter unserem Parkplatz zum steilen Abhang und entschieden uns für die schnelle Methode: abseilen.
Der Kletersteig mußte hier sein und so wurde das Seil um den Baum gelegt, Sicherungsgerät rein ... und abwärts ging's.
Und wir kamen genau richtig an: eine schmale Schlucht, ein Flüßchen schlängelte sich durch das Tal. An der Wand sah man die Seile ... hier war der Klettersteig Hjelledalen.
Der Bauer meinte, es könnte sein, dass der Klettersteig nicht durchgängig mit Seilen ausgebaut sein könnte ... aber der Steig war perfekt gesichert. Es war warm, wir gurteten uns, Helm auf ... und es ging los.
Über der wunderschönen und wilden Schlucht führte der Steig: technisch gesehen, war der Steig nicht schwierig ... aber von der Natur aus lohnt sich die Strecke.
Nein, hier gab es kein Stahlseil ... ein normales Statikseil tut's auch.
Die Schlucht wurde bergaufwärts immer schmaler, wir kletterten gut 50 Meter oberhalb des Flusses weiter.
Mein Junior war wieder mal der Schnellste ...
Das der Steig so schön wird, hatten wir nicht erwartet: sogar das Wetter spielte diese Stunde mit und die Sonne wärmte prima in der Schlucht.
An allen Stufen im Steig waren Handgriffe angebracht, schwer ist der Steig absolut nicht.
Aber dafür ist es Natur pur, in einer solchen Schlucht zu klettern, ist schon was besonders.
Schon ging es in Richtung Ausstieg und damit wieder nach oben raus aus der Schlucht.
Junior machte es sich auf einem wie dafür gemachten Felsvorsprung bequem ...
Der Ausstieg erwies sich dann am heikelsten: die Felsen wurden feucht und schmierig, ohne dem Seil ... würde man hier kaum hochkommen.
Oben an der Straße zurück wurden wir aber für unsere "Strapazen" entlohnt: es gab jede Menge wilde (und reife) Erdbeeren.
Wir fuhren dann weiter ins Sunndalen, wollten wissen, wo die Straße hinführt ... aber die Straße war nicht für unser Auto gebaut. Vielleicht noch 3km fuhren wir, dann wurde es aber höchste Zeit zum Umdrehen: hier im Tal gibt es Hütten, vielleicht kann man die mieten: es ist ein ganz eigentümliches Tal, wild, naturbelassen. Einfach schön.
Der Blick vom Materialplatz zurück ins Hjelledalen bei Oppstryn: hier waren wir eher am nördlichen Ende des Jostedalsbreen.
Steil wie alle Täler hier ist auch das Hjelledalen: wir fuhren zurück ins Nachbartal Lodalen und Oldedalen.
Hier muß man von dem Rv15 abbiegen, wenn man zum Kletterstieg Hjelledalen möchte: nahe des Flusses Sunndøla geht es ab.
Der Klettersteig lag im Nachbartal, wir fuhren durch Stryn bis nach Oppstryn zum Hjelledalen.
Trotz der eigentlich kurzen Strecke von nur 63km brauchten wir 1½ Stunden per Auto.

zum 7. Tag: zum Kattanakken
zum 9. Tag: die Lodalskåpa

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