Unser Haus lag nahe der Steilküste, und heute machten wir einen Spaziergang zu Rubjerg Knude Fyr. Wir nahmen wie üblich Gummistiefel mit, wir wollten oben an der Steilküste zum Turm laufen und unten am Meer wieder zurück zum Haus.

Bei sonnigen Wetter starteten wir unseren Ausflug. Manno, die Steilküste ist einfach nur beeindruckend. Aber genauso gefährdet.
Wir kamen an Maarup Kirke vorbei, eine Kirche, die ganz nahe an der Steilküste steht - ich weiß, wenn der Abstand von der Kirche zur Steilküste kleiner als 15 Meter sein wird, wird man die Kirche abtragen - aber irgendwie ist das kaum vorstellbar. Die Kirche ist ein Wahrzeichen von Lønstrup und ich kann es mir kaum vorstellen, hier ohne die Kirche zu sein.
Der Anker der Crescent ist wohl das letzte Überbleibsel einer Fregatte, die hier gesunken ist.
Hier an der Kirche findet ihr einen Cache:-). Bitte pflegt den Cache, leider bin ich zu selten hier.
Der Weg durch die Dünen ist im Winter sehr angenehm: es weht kaum ein Wind, und auch wenn es kalt ist, ist der Spaziergang einfach nur schön.
"Mein" Turm ... Rubjerg Knude Fyr. Keine Ahnung, wie oft ich schon hier war.
Im Turm liegt der Sand bereits meterhoch - die Treppe ist durchfeuchtet. Das kann nicht mehr lange gut gehen, eigentlich gehört der Turm gesperrt.
Aber der Blick vom Turm von oben entschädigt: wie konnte sich nur eine so riesige Sanddüne hier anlagern?!
Die Tür ist sicher gut 2 Meter hoch - nur noch wenige Zentimeter sind offen. Danach kommt ein Gang, der ins Freie führt - nix für Menschen mit Platzangst.
Durch die gebrochenen Scheiben kommt der Sand langsam aber sicher in den Turm - die Treppe ist fast eine schiefe Ebene.
Im Jahr 1994 bin ich hier zum ersten Mal in den Turm gelaufen ... ich hätte mir damals niemals vorstellen können, dass sich hier alles nur wenige Jahre danach so dramatisch verändern könnte.

Es ist wie Abschied nehmen.
Das ist der Blick gen Norden: der Sand ist schon längst weiter im Landesinneren, der Sand hat den Turm eingeholt: der Turm wird wohl bald das Schicksal der Maarup Kirke teilen.
Soweit ich weiß, ist es nicht geplant, den Turm zu retten - also wird der Turm in den nächsten 10 Jahren ins Meer stürzen.
Unvorstellbare Sandmassen türmen sich hier auf.
Es ist ganz weicher, feiner Sand, eben Flugsand.
Unsere Tour ging weiter, und schon kurz danach war der Turm kaum noch zu sehen ...
An der "Grønne Rende" ging es für heute zum Strand nach unten. Es ist wohl der beste Weg zwischen Nørre Lyngby und Lønstrup, um zwischen Strand und Steilküste zu wechseln.
Unten angelangt fühlten wir den intensiven Wind, der das Meer Richtung Strand peitschte ...
... und dort Fetzen hinterließ: Schaumfetzen.
Wir waren mit Gummistiefeln unterwegs. Trotzdem gab es hier jede Menge Herausforderungen, das Wasser überspülte den Strand mit großen Wellen.

Kommt man da im Winter wirklich durch?
Diese "Nadel" steht dort schon seit langer Zeit. Viele Dinge sind vergänglich, ändern sich ständig. Diese Nadel nicht.
Doch, man kommt durch, aber selbst mit Gummistiefeln nicht trocken. War das nicht der Tag, wo die Stiefel im Schlamm stecken blieben und der Fuss ohne Schutz wieder auftauchte? Manno, die Bergung des Stiefels war eine Freude;-).
Doch, wir schafften es zurück bis zum Hafen von Lønstrup, aber klaro nicht mit trockenen Füßen. Dort ging es den Treppen hoch zur Steilküste und zurück zum Haus.
Insgesamt liefen wir etwas über 7,9km, sagte die Navigation, und haben dafür 4 Stunden gebraucht.
Wir waren auf dem Turm oben ... deswegen kommen wir dieses Mal über 100m:-).

Nein, es war kein riesengroßer Spaziergang, aber wir waren durch den Wind richtig knülle. Abends ging es wieder in den Pool und dann vor dem Kamin ... da könnte man sich daran gewöhnen:-).


zum 5. Tag: Nørre Lyngby
zum 7. Tag: Kjærsgård Strand

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