Das Wetter an diesem Morgen war eher "norwegisch gemischt", es gab Sonne und Regen fast gleichzeitig.
Flußabwärts gab es Sonne, aber unser Tagesziel lag genau in der anderen Richtung: egal, es geht ins Oldendal.
Und wie fast schon immer stoppten wir bei Blåura, nahe Løpeholten und Sletteskregrova auf der E39 zwischen Skei, Klakegg und Byrkjelo: der Stardalselva war dieses Jahr sehr wasserreich.
So wasserreich, dass das übliche "Durchwaten" ausfallen musste: selbst Hose hoch krempeln reichte nicht mehr, der Fluß führte so viel Wasser wie schon seit Jahren nicht mehr. Die Ziegen mochten uns irgendwie dieses Jahr auch besonders: also ging es schnell zurück ins Auto und weiter in Richtung Oldendal.
Wir fuhren über das Utvikfjellet in Richtung Nordfjord: per Serpentinen schlängelt man sich von Süden kommend nach oben - endlich mit den ersten Blicken auf Gletscher. Drei Tage Reise bis hier her ... muß das sein?
Talwärts dann der Blick auf den Nordfjord: irgendwo dort finden wir Olden.

Es gibt auf der Strecke talwärts nur wenige Punkte, an denen man wirklich gute Fotos machen kann: das entstand wirklich kurz vor Utvik, weiter oben fährt man durch den Wald ... ohne Sicht.
Dann geht alles ziemlich schnell: die Straße wird enger, nur noch für ein Fahrzeug ausgelegt ... ein paar Kurven, ein paar 10km ... dann ist man in Olden. Rechts ab ... geht es ins Oldendal - unser Weg. Nach gut 20km quert man das Oldevatnet bei Sundshaugen und gleich ein paar hundert Meter danach endlich der Blick auf den Jostedalen - den Melkevollbreen.
Wir bauten unser Zelt auf dem Zeltplatz Gryta auf ... wie seit Jahren. Und natürlich fuhren wir am gleichen Tag noch ans Ende des Tals zu den Gletschern ganz nahe zum Josten.
Kurz vor der Briksdalsbre Fjellstove am Ende des Oldendals sieht man rechter Hand den Wasserfall Volefossen, der vom Oldeskaret aus gespeist wird; ein guter Pfad führt von hier, von diesem Tal aus vorbei am Storevatnet hin zu Haugadalen auf der Gegenseite der Berge.
Unser Weg heute ging aber vorbei am Wasserfall Kleivafossen mit dem typischen Postkartenbild vom Gletscher Briksdalsbreen, eben in Richtung zum Gletscher.
Kurz vor dem Gletscher stoppten wir dann: der eiskalte Wind des Gletschers wies sanft auf die Gewalt der Natur hin. Der untere Teil des Gletscher schien seit dem letzten Jahr gewachsen, vielleicht waren auch nur größere Eismassen abgestürzt.

Man kann hier nur alle Besucher daran erinnern, dass ... wenn die Norweger schon mal was absperren und beschildern ... was SELTEN in Norwegen ist ... das es dann einen Grund dafür gibt: hier nahe der Eisfront des Gletschers besteht erhebliche Gefahr von Eisstürzen, setzt man sich im Sommer nur einige Minuten hin und beobachtet den Gletscher, sieht man immer wieder kleinere und größere Eisabbrüche: bleibt dem Gletscher hier fern!
Wir wanderten gelassen wieder talwärts: in den nächsten Tagen warteten große Dinge auf uns, falls das Wetter mitspielen würde.
Ist der Gletscher Briksdalsbreen nicht wunderschön?
Im Wasserfall Kleivafossen bricht sich das Licht der Sonne: hoffentlich bleibt das sonnige Wetter einige Tage so ruhig ... falls man solche Wünsche äußern darf;-).
Hier steht unser kleines Abenteuerteam unterhalb des Wasserfalls Kleivafossen nahe des Briksdalsbreen: der Selbstauslöser machte das Foto möglich.
Geht man über die Brücke, gibt es eine eiskalte Gletscherdusche ohne Aufpreis: am späten Nachmittag führt der Fluß Briksdalselva genug Wasser, so dass der Wasserfall bis zur Brücke spritzt.
Abends wurde dann wieder das Schlauchboot aufgeblasen und eine Runde auf dem Oldevatnet gefahren: endlich freie Sicht auf den Gletscher Melkevollbreen, links daneben der Kattanakken - ein Ziel für die nächsten Tage hier.
Das ist der Zeltplatz Gryta Camping, unsere seit Jahren favorisierte Unterkunft hier am Jostedalsbreen.
Gleich neben dem Campingplatz endet der Fluß Gytrielva im Oldevatnet: der Fluß sorgt für einen gleichmäßigen Geräuschpegel, aber nach einer Nacht merkt oder hört man das Rauschen nicht mehr.
Die Tagestour war heute nicht so anstrengend, wir kamen zeitig ins Oldendal, genau richtig, um noch einen kleinen Erkundungsspaziergang zu machen. Wir fuhren nur 97km, brauchten aber trotzdem 2½ Stunden: hatten wir uns wirklich soviel Zeit genommen?


Aber wir waren zeitig genug, um bis an den Gletscher des Briksdals zu gehen. Die Tour bis zum Briksdalsbreen brauchte 7km, wir waren eine ganze Zeit am Gletschersee und waren daher etwas mehr als 2 Stunden unterwegs.

zum 2. Tag: von Røldal nach Vassenden
zum 4. Tag: zur Lodalskåpa

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