Ob Sitte oder Unsitte, das muß jeder für sich selbst entscheiden. Spuren der mögliche Umweltbelastung findet man am Strand nicht, zumal im Sommer ein Befahren der meisten Badestrände zumindest eingegrenzt ist.
Aber warum grad am Strand lang fahren? Hmm, klar machts Spaß. Man kann das Meer betrachten, hat im Auto was zu trinken dabei ... und auch sämtliches Lenkdrachenzubehör. Ob nun mit den erlaubten 30km/h ... oder ein klein wenig;-) schneller - einige Sachen sollte man wissen, um nicht beim Achtenfahren im weichen Sand stecken zu bleiben ...

Blokhus vom Strand aus? Kein Problem. Alle Städte, erreichbar vom Strand aus, sind ausgeschildert. Ist keine Stadt ausgeschildert, war es meist die letzte per normalen Auto erreichbare Ausfahrt. Weiterfahren heißt immer umdrehen müssen, kann aber lohnend sein, weil dort nur noch wenige unterwegs sind.
Im Norden der "Jammerbugten" kann man bei Nørre Lyngby zum ersten Mal auf den Strand fahren. Es geht zwar nach Norden, aber ich bin bis jetzt nur bis zu Rubjerg Knude gekommen - danach nimmt man doch besser das Boot;-)! Also, nach Süden fahren!
Ja, auf dem Strand links unten kann man langfahren. In dieser Richtung gehts aber nicht weit - das ist Norden .... die Steilküste ist hier gut 15 Meter hoch - bei Flut und Wind erreicht das Meer die Steilküste - also schauen, bei so 'nem Wetter NICHT in diese Richtung fahren - die Flut wird das Auto holen;-)!
Denkt dran beim Losfahren, auch wenn ich noch keine Polizei mit Radargeräten am Strand gesehen habe - es wird teuer. Aber es rettet auch das Auto, wenn man mal eine Querrinne eines Abflusses übersieht!
Also fährt man 5km nach Süden - nach Løkken. An vielen Stellen läuft Regenwasser ins Meer - und spült dabei den Sand aus. Teilweise ergeben sich richtige Flüsse zum Meer hin, und ich denke, es ist keine Schande, an solchen Stellen das Auto zu wenden und den Rückzug anzutreten.
Kommt man wie bei Løkken in Gebiete mit vielen Menschen, gilt es, langsam zu fahren - viele Kinder rennen dort ihren vom Wind weggetriebenen Bällen hinterher, und das letzte, was sie erwarten .... bist DU im Auto!
Auch am Strand bei Løkken ... ist der Sand oft weich und trocken. Etwas Vorsicht sollte man walten lassen, wenn man von der ausgefahrenen Strecke abweicht - oft reicht da 1m und ... .... ..... ein paar km/h zu wenig. Der Tacho zeigt noch was an - aber das Auto steht. Ein sicheres Zeichen: das war's. Man hängt fest. Und dann? Tja, das hängt vom Auto ab. Man sollte jemanden suchen, der einem rausschiebt, weitere Versuche, es selbst per Motorkraft zu versuchen, werden darin enden, das sich das Auto noch tiefer einbuddelt. Auf dem Bild nicht zu erkennen: mich schoben 4 Mann .... OHNE Erfolg! Erst das Freischaufeln aller Räder und zusätzliches Schieben half. Nochmal Glück gehabt, glaubt es mir.
Erst war ich skeptisch, ob mein neues Auto überhaupt für den Strand geeignet ist - ist er doch etwas tiefer noch als das Vormodell: doch der Mondeo ST220 ist strandtauglich: bin wie üblich über Flußläufe gefahren, die dort Höhensprünge um bis zu 10cm ausmachen - für mehr brauchste eh einen Traktor ;-)!
Aber zurück: einen Flußlauf kann man queren, wenn er nicht zu tief ist oder eine zu starke Strömung hat. Was ist das Maß? Hängt vom Auto und von deinen Nerven ab, ich fahre bis ca. 15cm Tiefe und einer Strömung, in der ich auch durchlaufen könnte Ich fahre IMMER langsam durch, dass heißt, nie schneller als 20km/h. Das klappt am besten - ist meine Erfahrung.
Wer hat nicht schon solche Kreise am Strand gesehen ... Ausserirdischer Abdruck im Korn ... ? Wohl kaum, es fehlt das Korn;-)! Es geht auch eine Acht, wenn man schnell genug im Kreuzungspunkt der "8" umlenkt - zur Freude aller Autoinsassen. Leider fehlt mir das Bild von, aber bei einer solchen Aktion setze sich nasser Sand in einer Felge fest: klingt unbedeutend, aber ab ca. 80km/h fuhr mein Auto dann wie ein wild gewordenes Pferd, man merkte starke Unwuchten, deren Herkunft man zumindest ohne weitere Hilfsmittel nicht erkunden konnte. Verunsichert fuhr ich zu einer Werkstatt, der mir lächelnd sagte: "du hast Sand in der Felge"! Ich schraubte dann zuhause das "verdächtige" Rad ab ... und barg dort gute 2kg Sand. Ich hätte eine Sandburg davon bauen ... oder ... drüber lächeln können!
Bleibst du dann doch mal im weichen, trocknen Sand stecken ... gibt es mehrere Möglichkeiten: sind dort viele Menschen unterwegs, findest du sicher jemanden, der dich einfach anschiebt. Bist du alleine ... wird es schwieriger. Nicht sinnlos das Gaspedal durchdrücken - du wirst dich nur noch tiefer eingraben. Ich hab schon mal erfolgreich den Wagenheber angesetzt und Bretter unter die Räder gepackt, eh die Flut kam. Ist ein Hafen in der Nähe, gibt es aber garantiert auch einen netten Traktorfahrer. Aber Vorsicht: nach dem Rausziehen war dieses Auto garantiert 10 Zentimeter länger: der Traktorfahrer hat einfach Vollgas gegeben ...