Ziemlich kurzentschlossen planten wir diese Tour: eigentlich stand alles unter norwegischer Flagge. Wir wollten üben, einen Gletscherkurs belegen. Um diese Jahreszeit findet man aber kaum Gletscherspalten; es würde also mehr Training als ernste Übung werden ...

Wir hatten prima Pfingstwetter auf der Tour gen Österreich: es war unser erstes Mal in diesem Land.
Wir fuhren ins Ötztal, unsere Planung bestand nur aus Klettersteigen und eben der Gletscherübung.
Und so begann unser erster Tag gleich am Steig "Lehner Wasserfall", nachdem wir mit unserem Zelt auf dem Campingplatz "Camping Ötztal" eingecheckt hatten.
Es sollte Schlüsselstellen mit Bewertung "E" geben ... wir waren gespannt und bereiteten uns vor ...
... und ab ins Vergnügen:-)
Gleich am Anfang gibt es einen kurzen Überhang, den man aber ganz locker schafft: sieht schwerer aus, als es ist.
Zur Auflockerung gibt es immer mal einen genialen Blick zurück ins Tal.
Eine kleine Herausforderung: ein Quergang unter einem Felsvorsprung, aber auch hier ist es so ... es sieht schwerer aus, als es ist.
Und so war Junior meist viel schneller als gewünscht unterwegs ...
... und mußte ab und an auf uns warten: aber es gibt genügend Rastplätze auf der Strecke.
Hoch über Längenfeld/AT kletterten wir: also schöne Pfingsten!
Der Klettersteig ist perfekt ausgebaut, auch wenn es wie Bauchschmerz aussieht ... kamen wir ohne diesen voran.
Kurz vor dem Wasserfall wieder eine Schlüsselstelle: der Überhang oder die Kneiferstrecke? Für uns gab es den Überhang ...
Vielleicht ist man genau deswegen auf Klettersteigen unterwegs ...
Das ist der Überhang: mit dem schweren Rucksack ein komisches Gefühl, hier zu klettern ... die Schwerkraft zeigt Wirkung ...
... aber kurz danach war auch der Punkt geschafft ... wir genossen die Sicht zum Wasserfall und machten uns auf den Weg zum Abstieg. Gut, dass wir so zeitig in Österreich waren, so konnten wir noch einen weiteren Klettersteig angehen.
Also fuhren wir weiter bergauf zum nächsten Klettersteig, an dieser Wand gelegen.
Es war der Klettersteig "Reinhard Schiestl" - ein Klettersteig, benannt nach einem alpinen Kletterer, der unverschuldet bei einem Autounfall ums Leben kam.
Gleich zu Anfang geht es recht steil nach oben: ganz nach unserem Geschmack.
Aber der Klettersteig ist derartig gut ausgebaut, dass alles ... trotz der steilen Wand und der vielen Höhenmeter ... einfach nur gut gelingt. Also keine Sorge um diesen Klettersteig, der ist einfach nur ein Erlebnis.
Und so liefen die ersten Meter des Klettersteigs ziemlich problemlos, man muß ja nicht nach unten schauen ...
... aber man kann;-).
Im unteren Teil des Klettersteigs geht es ziemlich geradlinig nach oben, aber die Wand ist leicht geneigt.
Auf der Strecke gibt es Unmengen Tritte und immer mal wieder die Möglichkeit, mit einem Express-Set eingehangen eine kleine Fotopause zu machen ...
Nach dem ersten ... Drittel ändert sich die Richtung des Klettersteigs, man klettert in Richtung Sölden.
Und damit wird es auch wieder interessant ... unter den Füssen hat man ganz plötzlich viel Luft.
Wohl in der Hälfte der Strecke spaziert man auf einer Platte weiter ...
... bevor es wieder steil aufwärts geht.
Und klar trugen wir uns auch ins Klettersteigbuch ein.
Das ist ein typisches "Streckenbild" des Klettersteigs: man quert die Wand und läuft dabei gut gesichert auf Tritten für die Füsse.
Im letzten Abschnitt geht es nochmal steil nach oben ... aber wer bis hierher gekommen ist, schafft den Rest auch noch.
Eine kleine Himmelsleiter:-).
Kurz vor dem Ausstieg geniesse ich einfach nochmal die Aussicht.
Lange warten geht aber nicht, man ist wohl auf diesem Stieg niemals alleine ...
Die Idee mit der Kurzsicherung via Express-Set ins Stahlseil gefällt mir sehr gut ... da kann man auch mal die Füsse baumeln lassen ...
Ich bin auf den letzten Metern des Stiegs unterwegs: doch, es geht schon ziemlich abwärts hier.
Kurz darauf ist der Stieg schon zu Ende ... ein schmaler Pfad führt auf eine Wiese.
Der Kletterstieg ist wohl die schönste Art, diese Alm zu erreichen.
Oben angekommen wurde erstmal eine Pause gemacht und die Aussicht genossen.
Ja, die blauen wachsen hier auch;-).
Das ist ein Haus von Burgstein, dahinter sieht man (wahrscheinlich) den Grieskogel.
Genau in die andere Richtung geschaut ... ist Längenfeld.
Der Rückweg ist autotauglich und führt durch einen Tunnel: unten kommt man in Längenfeld raus und muß auf einem Fahrradweg parallel zur 186 zurück zum Auto laufen - ist aber nicht zu weit.
Die Wand sind wir gerade hochgekrabbelt ... gut 200 Höhenmeter sind es und es hat Spaß gemacht ... wann wird das wiederholt:-)?
Unser Zelt stand gut aufgehoben auf dem Platz "Camping Ötztal": man findet alles genauso wieder, wie es die Homepage beschreibt.

Abends wurde gegrillt und wir bereiteten uns auf den nächsten Tag vor: es sollte zeitig raus gehen, wir würden zur Schulung gehen ... zum Gletscher-Kurs "Spaltenbergung" ...


zum 2. Tag: Gletscherkurs am Rettenbachgletscher

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